Bindegewebsschwäche
Anatomische Ursachen von Bindegewebsschwäche
Die Straffheit der Haut ist vom Zustand des Bindegewebes abhängig. Bindegewebsschwäche bedeutet eine verminderte Stützkraft und Festigkeit des Bindegewebes. Die Erklärung dafür liegt in der Nährstoffversorgung des Körpers. Das Besondere besteht darin, dass die Kapillaren (kleinste Blutgefäße) als Transportbahnen für die Nährstoffe nicht direkt mit der zu versorgenden Zelle verbunden sind, sondern im Bindegewebe enden. Wenn der Zellstoffwechsel unterbrochen ist, lagern sich die Stoffwechselendprodukte im Bindegewebe ab. Dadurch verliert das Bindegewebe an Stützkraft.
Geringe Anzahl von Kollagenfasern
Das Bindegewebe besteht aus Kollagen und Elastin. Kollagen ist eine netzartig verdrillte Faserstruktur aus Eiweiß, die extrem zugfest ist, aber Biegekräften keinen Widerstand entgegen setzen. Bindegewebsschwäche bedeutet eine geringe Anzahl von Kollagenfasern.
Im Gegensatz dazu kann sich das Elastin wie ein Gummi strecken und wieder zusammenziehen. Es ist daher in häufig gedehnten Organen, wie den Blutgefäßen, der Haut, in der Lunge oder den Sehnen enthalten.
Weitere Ursachen für Bindegewebsschwäche
- Veranlagung / Vererbung
- Einfluß von Hormonen (Pupertät, Schwangerschaft, Wechseljahre)
- Übersäuerung des Körpers
- Bewegungsmangel
- Übergewicht
- zunehmender Alterungsprozeß der Haut
Auswirkungen von Bindegewebsschwäche
- bevorzugt an Körperstellen, die Fettreserven speichern (Oberschenkel, Po, Bauch und Arme)
- Verstärkte Faltenbildung
- Reduzierung der Abwehr gegen Krankheitserreger (im Bindegewebe befinden sich die Abwehrstoffe)
- oft reicht schon der Anblick einer Tischkante und es entsteht ein blauer Fleck, der durch einen Bluterguß durch die Verletzung der unter der Haut liegenden winzig kleinen Blutgefäße (Kapillaren) entsteht.
- Bindegewebsschwäche verstärkt die Anfälligkeit, umzuknicken
- Bindegewebsschwäche begünstigt Gelenkerkrankungen z.B. Knorpelschäden und vorzeitigen Gelenkverschleiß
- schwach gewordene Fasern im Bindegewebe können zur Lockerung der Verankerung innerer Organe führen (z. B. Gebärmutterabsenkung)